Montag, 31. Dezember 2012

Seien wir bessere Menschen, solang wir noch nüchtern sind!

Ihr dürftet es wohl gemerkt haben: Die Welt ist trotz unserer Mühen doch nicht untergangen.
 (Empörte Notiz am Rande: Wo ist eigentlich mein goldener Blogger- und generell Social-Media-Orden dafür, dass ich auf keiner Plattform ein Wort über die Apokalypse verloren habe?) 
Wir konnten uns also nicht in einer neuen Daseinsform als Häufchen Asche vor peinlichen Momenten wie drei Nummern zu kleine Reizwäsche unterm Weihnachtsbaum (ein Geschenk des Nachbarn) oder dem Gewichtsschock am ersten Weihnachstag drücken. Bestimmt haben die versklavten Elfen als Rache die Skala jeder Waage auf der Welt verstellt. Kein Wunder, sogar Fußbälle nähende Kinder in Pakistan würden sich solche Arbeitsbedingungen wie beim Weihnachtsmann nicht gefallen lassen. Aber ich habe mir sagen lassen, diese Weihnachtspfunde schmelzen beim Geschenke-Umtauschstress wie von selbst!

Apropos Pfunde, die im Mittelpunkt der meisten Neujahrvorsätze stehen. Und Neujahrsvorsätze im Allgemeinen. Diese Illusionen, die dem guten Gewissen dienen, lassen sich verlängern, indem man sie bereits vor dem neuen Jahr umzusetzen anfängt - mit etwas Glück sind die guten Eigenschaften Anfang 2013 bereits zur schlechten Gewohnheit geworden, und was ist überlebensfähiger als eine Routine?

Beispielsweise habe ich in einem Anfall von Selbstekel - einem von denen, die man normalerweise mit etwas Kalorienreichem beschwichtigt - beschlossen, ein Fitnessprogramm auf die Beine zu stellen. Um den inneren Schweinehund auszutricksen, beginne ich damit bereits vor dem Neuen Jahr.
Das Ergebnis?  Meine gestählten "Das ist kein Fett"-Muskelpakete bewirken zwar noch keine Änderung auf der Waage, dafür wurde mir der Sinn eines guten Workouts klar: das figurbewusste Opfer so weit auszupowern, dass es den Gang zum Kühlschrank nicht mehr schafft. Dafür, dass ich meine Arme noch bewegen kann, um diesen sinnfreien Eintrag zu tippen, habe ich übrigens noch einen goldenen Blogger-Orden verdient. Das Gewicht dieser imaginären Orden permament mit mir herumzuschleppen bewirkt sicherlich einen höheren Kalorienverbrauch, also immer her damit, liebe Leser!

Mit dem Rauchen aufzuhören nehme ich mir gar nicht erst vor, denn ich möchte nicht als 200 kg schwerer Single im Gefängnis enden. Und ich hatte ohnehing nie geplant, meinen neunzigsten Geburtstag zu feiern. Von Verwandten, die nur auf mein Ableben warten, das Geburtstagsstamperl durch einen Strohhalm eingeflößt zu bekommen ist nicht meine Vorstellung eines würdevollen Alterns.

Dafür plane ich fürs Neue Jahr, einen Bestseller zu schreiben, der "Feuchtgebiete" und "SMS von gestern Nacht" blass aussehen lässt. Und natürlich, diesen Blog nicht komplett der Versenkung zu überlassen. Idealerweise sollte die Quote der Einträge sich mit der Quote meiner Workouts decken - aber ob das so ein löblicher Vorsatz ist?

Genug geschwafelt. Für 2013, das sich als genauso unspektakulär und enttäuschend wie 2012 entpuppt, wünsche ich uns allen neben dem üblichen Gedöns folgendes: Mögen wir unseren dringlichsten Vorsatz am 1. Januar umsetzen können - nämlich, unser kollektives Alkoholproblem in den Griff zu kriegen.

Wenn ihr euch beim Rutschen etwas brecht, komme ich gerne vorbei und unterschreibe auf eurem Gips. Cheers!